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Frauenzimmergesprechspiele… 25.02.24 im Heinrich-Schütz-Haus Weissenfels

25.Februar @ 16:00 - 17:30 CET

Vier hochkarätige Musikerinnen aus ganz Deutschland vernetzen sich digital während der Pandemiezeit, um nach Musikerinnen aus einer anderen, ungleich schwierigeren Krisenzeit, dem Dreißigjährigen Krieg, zu suchen. Und finden zunächst…. NICHTS!!! Erst nach gründlicher Recherche entdecken sie Musik von Sophie Elisabeth aus Wolfenbüttel und von Anna Ovena Hoyer – zwei frühbarocke Komponistinnen, von denen Noten gedruckt und sogar erhalten sind. Sophie hing dem „neuen“ Calvinismus an, Anna zog es, in Opposition zu den ihr verhaßten lutherischen „Pfaffen“, eher zu theosophischen, asketischen Mystikern, denen sie auch Zuflucht gewährte.

Heinrich Schütz war übrigens der musikalische Mentor von Sophie Elisabeth und als Oberhofkapellmeister viele Jahrzehnte ihrem Wolfenbütteler Hof verbunden.

Gut situiert waren diese Frauen zwar keine Opfer von direkter Gewalt oder sexuellen Übergriffen der marodierenden Soldaten der verschiedenen Parteien des Glaubenskrieges. Doch sie verloren Angehörige an die unsichtbare Suche Pest, mussten zu Verwandten fliehen oder ihre Existenz neu aufbauen, nachdem sie Hab und Gut verloren hatten. Sowohl Sophie Elisabeth als auch Anna Ovena Hoyer waren mehrsprachige und gut ausgebildete starke Frauen, Musikerinnen und Dichterinnen, und sie kämpften zugleich als Mutter ums Überleben ihrer Familie.

Daß die höhere Wertschätzung des Weiblichen in Italien (gegenüber dem männlich dominierten Deutschland) das Sehnsuchtsland Italien vor Krieg bewahrte habe, wie Saint-Gabriel 1660 in „Die Verdienste der Damen“ schrieb, lässt sich natürlich nicht belegen. Und doch wurden die italienischen (und katholischen) Komponistinnen Barbara Strozzi und Francesca Caccini, die den beiden deutschen gegenüberstellt sind, schon zeitlebens über Italien hinaus bekannt und ihre Musik gedruckt, was das Überleben ihrer Werke sicherte…

Das Ensemble Frauenzimmergesprechspiele nähert sich diesem spannenden Thema nicht nur auf musikalische, sondern auf spielerisch-soziologische Weise. Singend, fragend, musizierend und miteinander diskutierend präsentieren sie einen verborgenen Teil der Geschichte – der Frau im Europa des Frühbarocks.

Veranstalter

Frauenzimmer Gesprechspiele
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+49-177-7840-225
E-Mail
event@frauenzimmergesprechspiele.de
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Veranstaltungsort

Heinrich Schütz Haus Weissenfels
Nikolaistraße 13
Weißenfels, 06667 Deutschland
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